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Technische Ausrüstung für die Lagerung und Anwendung von Betontrennmitteln

Merkblatt | 2. Ausgabe, Mai 2017 | Verarbeiter

Einleitung

Das vorliegende Merkblatt „Technische Ausrüstung für die Lagerung und Anwendung von Betontrennmitteln“ soll Hinweise zur Auswahl geeigneter technischer Ausrüstung für die sichere Lagerung und Anwendung von Betontrennmitteln geben. Das Merkblatt wurde vom Arbeitskreis 2.3 „Betontrennmittel“ der Deutschen Bauchemie e. V. erarbeitet und im Fachausschuss 2 beraten und verabschiedet. In Ergänzung zu dem Sachstandsbericht “Betontrennmittel und Umwelt” soll es den Mitgliedsfirmen sowie der Fachöffentlichkeit zur Information dienen.

Technische Ausrüstung

Lagerbehälter und Auffangwannen für Betontrennmittel

In der betonverarbeitenden Industrie werden Betontrennmittel in verschiedenen Gebinden gelagert.

Dabei ist es wichtig, dass die Betontrennmittel sicher und vorschriftsmäßig aufbewahrt werden. Bei der Wahl der Lagertanks und Auffangwannen ist zu beachten, dass diese die Anforderungen nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) erfüllen und dass sie die Zulassung gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) besitzen. Bei der Lagerung von lösemittelhaltigen Trennmitteln sind die Anforderungen des Explosionsschutzes zu erfüllen und besondere Maßnahmen zu ergreifen. Maßnahmen und Regelungen für brennbare Flüssigkeiten sind in der TRGS (insbesondere in der TRGS 510) sowie in den Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) dokumentiert. Diese Maßnahmen sind von der Gefahrklasse, von der Menge der gelagerten Flüssigkeit sowie Ort und Art der Lagerung abhängig. Zu den Maßnahmen gehören beispielweise: Feuerhemmende oder feuerfeste Trennwände, Be- und Entlüftung, Vermeidung elektrostatischer Aufladung sowie geeignete Exgeschützte elektrische Installationen.

Die Lagerung von flüssigen und festen Gefahrstoffen und somit auch von lösemittelhaltigen Betontrennmitteln in ortsfesten Behältern (Tanks) sowie Füll- und Entladestellen für ortsbewegliche Behälter (Fässer / IBC´s) wird ausführlich in der TRGS 509 beschrieben.

Auffangwannen sollen verhindern, dass die Betontrennmittel in das Oberflächenwasser und in den Boden gelangen können. In den Auffangräumen für lösemittelhaltige Betontrennmittel dürfen keine Abläufe vorhanden sein. Bei Betontrennmitteln mit einem Flammpunkt unter 55 °C müssen die Auffangwannen nach oben offen sein, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Zur sachgerechten Nutzung gehört auch eine regelmäßige Reinigung und Wartung der Lagerbehälter.

Sprühgeräte

Bei der Auswahl von Sprühgeräten sollte darauf geachtet werden, dass nur geeignete Materialien eingesetzt werden, das heißt, dass sie gegen die üblicherweise eingesetzten Trennmittel widerstandsfähig sind. Es sollten keine innen verzinkten Sprühgeräte verwendet werden.

Um eine optimale Funktion zu gewährleisten, sollten alle Sprühgeräte, egal welcher Bauart, regelmäßig überprüft und gereinigt werden.

  • Druck-Handsprühgeräte
    Es sollten Hochleistungssprühgeräte in ölfester Ausführung verwendet werden. Empfohlen werden Sprühgeräte aus Edelstahlbehältern mit Manometer, Sicherheitsventil, Spritzrohrhalterung, Druckablassventil, Tragriemen und Rückenstütze. Der Betriebsdruck liegt bei maximal 6 bar (empfohlener Druck 4-6 bar), der Füllinhalt beträgt entweder 5 l oder 10 l.
  • Drucklose Handsprühgeräte
    Der Einsatz von Handgeräten mit Rotationszerstäuber ermöglicht ein besonders gleichmäßiges Sprühbild. Die Dosierung erfolgt bei diesen Geräten über ein Ventil oder eine Pumpe, sodass eine Anpassung der Durchflussmenge an die Arbeitsgeschwindigkeit möglich ist.
    Diese Kombination aus feiner, gleichmäßiger Verteilung und einstellbarer Dosierung ermöglicht einen sehr sparsamen Trennmitteleinsatz.
    Solche Sprühgeräte gibt es vom kleinen flexiblen Handgerät mit 1 l Tank, bis hin zum System mit elektrischer Pumpe und 10 l Tankrucksack.
    Da diese Geräte in der Regel über Akkus betrieben werden, ist es wichtig, auch an das regelmäßige Laden zu denken, damit das Gerät für den nächsten Einsatz sofort zur Verfügung steht.

Stationäre Sprühanlagen

Stationäre Sprühanlagen arbeiten je nach Breite der zu besprühenden Fläche mit 4 bis 10 feststehenden Düsen oder 2 bis 4 Pendeldüsen.
In Sprühanlagen neueren Datums werden im Interesse eines sparsamen Auftrags auch Düsensysteme verwendet, die nach dem Prinzip der Rotationszerstäubung arbeiten. Durch die einheitliche Tropfengröße und drucklose Applikation wird die Aerosolbildung von Trennmitteln in der Atemluft verringert. In jedem Fall sollte der Verbrauch auf die empfohlene Trennmittelmenge pro Fläche eingestellt werden. Unter Umständen ist es dabei notwendig, den Neigungswinkel der Düsen zu verändern oder den Volumenstrom zu variieren, um eine optimale Benetzung zu erzielen.

Ein Überlappen der Sprühflächen sollte unbedingt vermieden werden, um eine lokale Überdosierung des Trennmittels und damit verbundene streifenförmige Verfärbungen auf der Betonoberfläche zu verhindern

Sondersprühgeräte

Vereinzelt werden zum Auftragen der Betontrennmittel Sprühgeräte (Spritzpistolen) verwendet, die ursprünglich für den Lackierbereich entwickelt worden sind. Man unterscheidet hierbei das druckluftunterstützte Sprühen und das druckluftlose Sprühen („Airless“).
Bei dem druckluftunterstützten Sprühen wird mit Drücken bis ca. 10 bar (Mindestdruck 4 bar) gearbeitet. Der Spritzdüse werden Betontrennmittel und Druckluft zugeführt. Durch die Ausdehnung der Druckluft beim Verlassen der Sprühdüse und die Verminderung der Luftgeschwindigkeit wird um den Strahl des Verarbeitungsmaterials ein Unterdruck erzeugt. Das Material dehnt sich beim Verlassen der Düse aus. Durch den Unterdruck wird die Ausdehnung verstärkt und das Sprühmaterial zerfällt in sehr kleine Tröpfchen.

„Airless“-Geräte für das luftlose Sprühen arbeiten mit sehr hohen Drücken bis ca. 200 bar. Unter diesen Bedingungen wird das Betontrennmittel einer sehr engen Düse zugeführt. Es verlässt die Düse mit hoher Geschwindigkeit, wobei der freie Strahl des Materials aufgrund des Luftwiderstandes in feinste Teilchen zerfällt. Diese werden mit der verbliebenen Energie als sich ausbreitender Spritzstrahl weitertransportiert.

Mit diesen Geräten ist es möglich, auch lösemittelfreie, hochviskose, ölbasierende Betontrennmittel sehr dünn und gleichmäßig aufzutragen. Je nach Bedingungen muss jedoch mit verstärkter Sprühnebelbildung gerechnet werden.

Schläuche und Dichtungen

Um eine störungsfreie Verarbeitung von Betontrennmitteln durchführen zu können, ist die Verwendung von gebrauchstauglichem Schlauch- und Dichtungsmaterial unumgänglich. Grundsätzlich sollte mit den Herstellern der Schläuche und Dichtungen Rücksprache gehalten werden.


Irgendein beliebiges „Gummi“ ist dazu keinesfalls verwendbar. Für den Betontrennmittelbereich sind Qualitäten erforderlich, die beständig gegenüber den verschiedenen Mineralölsorten, Kohlenwasserstoff-Lösemitteln sowie Esterölen sind. Das bedeutet, dass bei Kontakt mit diesen Stoffen ein Auflösen, Quellen, Sprödigkeit usw. nicht auftreten darf.
Die Verarbeitungsgeräte sollen daher mit Schlauch- und Dichtungsmaterial versehen sein, das aus beständigen Elastomeren besteht. Hinsichtlich der Schläuche ist zu beachten, dass diese im Gebrauch unter Druck stehen. Daher ist eine Gewebeverstärkung notwendig.
Es ist auch zu erwähnen, dass Schlauch- und Dichtungswerkstoffe einer natürlichen Alterung durch UV- und Ozoneinwirkung unterliegen. Nach längerem Gebrauch kann es daher notwendig werden, derartige Teile auszutauschen.
Betontrennmittel auf Basis Esterölen können Elastomere stark angreifen. Oft zeigen nur Schläuche aus Fluorkautschuk (FKM) oder mehrschichtige Schläuche mit diesem Innenmaterial ausreichende Beständigkeit. Hinsichtlich der Dichtungen sind i. d. R. Erzeugnisse aus FKM (z. B. Viton®) ebenfalls gut geeignet.

Düsen

Von zentraler Bedeutung beim Einsatz von Sprühgeräten, ist die Auswahl der richtigen Düse und ein möglichst konstanter Druck um ein gutes Spritzbild zu erzielen.
Die Hersteller und Lieferanten von Betontrennmitteln empfehlen für ihre Produkte spezielle Düsentypen, wie z. B. Flachstrahldüsen oder Rotationsdüsen, die hinsichtlich Düsengeometrie (u. a. Durchflussmenge und Sprühwinkel) auf die Betontrennmittel abgestimmt sind. Die Düsenkörper sollten mit einem Filter ausgerüstet sein, um Verstopfungen des Düsenmundstückes (die eigentliche Düse) zu vermeiden. Bei Handsprühgeräten wird ein Düsenmundstück aus Edelstahl empfohlen, um Beschädigungen zu vermeiden. Mit defekten Düsenmundstücken ist eine ordnungsgemäße Applikation von Betontrennmitteln nicht mehr gewährleistet.

Persönliche Schutzausrüstung

Aufgrund ihrer stofflichen Beschaffenheit fallen Betontrennmittel in die Regelungsbereiche einiger Vorschriften bezüglich Umwelt und Arbeitssicherheit.
Bei der Anwendung von Betontrennmitteln ist der Kontakt mit der Haut durch das Tragen geeigneter Arbeitskleidung und ölfester Schutzhandschuhe zu vermeiden. Spritzer, die ins Auge gelangen, können zu Reizungen führen. Deshalb sollte es selbstverständlich sein, eine Schutzbrille zu tragen. Neben den allgemeinen Hygienemaßnahmen sind auch eine Reihe von technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen zu treffen.
Weiterführende Informationen und Hinweise hierzu sind dem Sachstandsbericht „Betontrennmittel und Umwelt“ (4. Ausgabe, Juni 2015) der Deutschen Bauchemie zu entnehmen.

Lieferanten und Hersteller

Nachfolgend sind auszugsweise einige Lieferanten- und Herstelleradressen aufgeführt:

Behälter und Auffangwannen
BBTec Industrietechnik Vertrieb GmbH
Rathausplatz 4
09235 Burkhardtsdorf
Telefon +49 (0) 37 21 8 67-43
Telefax +49 (0) 37 21 8 67-41
www.gefahrstoffe-lagern.de

CEMO GmbH
In den Backenländern 5
71384 Weinstadt
Telefon +49 (0) 71 51 96 36-0
Telefax +49 (0) 71 51 96 36-98
www.cemo.de

Dehoust GmbH
Gutenbergstraße 5-7
69181 Leimen
Telefon +49 (0) 62 24 9702-0
Telefax +49 (0) 62 24 97 02-70
www.dehoust.de

Schütz GmbH & Co. KGaA
Schützstraße 12
53242 Selters
Telefon +49 (0) 26 26 77-0
Telefax +49 (0) 26 26 77-5 32
www.schuetz.net
Sprühgeräte
GLORIA GmbH
Diestedder Straße 39
59321 Wadersloh
Telefon +49 (0) 25 23 77-0
Telefax +49 (0) 25 23 77-120
www.gloria.de

MANTIS ULV –Sprühgeräte GmbH
Vierlander Straße 11 a
21502 Geesthacht
Telefon +49 (0)4152 / 8459-0
Telefax +49 (0)4152 / 8459-11
www.mantis-ulv.com/de

MESTO Spritzenfabrik
Ernst-Stockburger GmbH

Ludwigsburger Str. 71
71691 Freiberg a.N.
Telefon +49 (0)71 41 2 72-0
Telefax +49 (0)71 41 2 72-100
www.mesto.de

J. Wagner GmbH
Otto-Lilienthal-Str. 18
88677 Markdorf
Telefon +49 (0) 7544-505-0
Telefax +49 (0) 7544-505-200
www.wagner-group.com
Stationäre Sprühanlagen
Avermann Machinenfabrik GmbH & Co. KG
Lengericher Landstraße 35
49078 Osnabrück
Telefon +49 (0) 54 05 505-0
Telefax +49 (0) 54 05 6441
www.avermann.com

BM Anlagenbau und Dosiertechnik GmbH
Werftstr. 11
31789 Hameln
Telefon +49 (0) 51 5 1-9 96 96 85
Telefax +49 (0) 51 5 1-9 96 96 89
www.bm-anlagenbau.com

EBAWE Anlagentechnik GmbH
Dübener Landstraße 58
04838 Eilenburg
Telefon +49 (0) 34 23 6 65-0
Telefax +49 (0) 34 23 6 65-200
www.ebawe.de

Finke GmbH
Niemeierstraße 14
32758 Detmold
Telefon +49 (0) 5231 9152-0
Telefax +49 (0) 68266
www.finke.com

NUSPL Schalungsbau GmbH & Co. KG
Alte Kreisstraße 42
76149 Karlsruhe
Telefon +49 (0) 721 7080 0
Telefax +49 (0) 721 7080 70
www.nuspl.com

Vollert Anlagenbau GmbH
Stadtseestraße 12
74189 Weinsberg
Telefon +49 (0) 71 34 52-0
Telefax +49 (0) 71 34 52-203
www.vollert.de

Weckenmann Anlagentechnik
GmbH & Co.KG
Birkenstraße 1
72358 Dormettingen
Telefon +49 (0) 74 27 94 93-0
Telefax +49 (0) 74 27 94 93-29
www.weckenmann.com
Düsen
Düsen-Schlick GmbH
Hutstraße 4
96253 Untersiemau / Coburg
Telefon +49 (0) 95 65 94 81-0
Telefax +49 (0) 95 65 28 70
www.myschlick.com
Lechler GmbH
Ulmer Straße 128
72555 Metzingen
Telefon +49 (0) 7123-962-0
Telefax +49 (0) 7123-962-444
www.lechler.deDüsen-Schlick GmbH
Hutstraße 4
96253 Untersiemau / Coburg
Telefon +49 (0) 95 65 94 81-0
Telefax +49 (0) 95 65 28 70
www.myschlick.com

Lechler GmbH
Ulmer Straße 128
72555 Metzingen
Telefon +49 (0) 7123-962-0
Telefax +49 (0) 7123-962-444
www.lechler.de

MANTIS ULV – Sprühgeräte GmbH
Vierlander Straße 11 a
21502 Geesthacht
Telefon +49 (0)4151 / 8459-0
Telefax +49 (0)4152 / 8459-11
www.mantis-ulv.com/de

Spraying Sytems Deutschland GmbH
Großmoorkehre 1
21079 Hamburg
Telefon +49 (0)40 76 60 01-0
Telefax +49 (0)40 76 60 01-233
www.spray.de

Dieses Merkblatt entbindet in keinem Fall von der Verpflichtung zur Beachtung der gesetzlichen Vorschriften. Das Merkblatt wurde mit großer Sorgfalt erstellt. Dennoch übernimmt die Deutsche Bauchemie keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben, Hinweise, Ratschläge sowie für eventuelle Druckfehler. Aus etwaigen Folgen können deswegen Ansprüche weder gegenüber der Deutschen Bauchemie noch den Verfassern geltend gemacht werden. Dies gilt nicht, wenn die Schäden von der Deutschen Bauchemie oder ihren Erfüllungsgehilfen vorsätzlich oder grob fahrlässig verursacht wurden.

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